Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat der Commerzbank eine Lizenz zur Verwahrung von Krypto-Assets erteilt. Damit darf die viertgrösste Bank Deutschlands noch vor ihren etablierten Konkurrenten mit dem Krypto-Verwahrgeschäft beginnen.
Im Jahr 2020 wurde das Krypto-Verwahrgeschäft als neue Finanzdienstleistung in das Kreditwesengesetz (KWG) in Deutschland aufgenommen. Seither benötigen Unternehmen die explizite Erlaubnis der BaFin. Bislang erteilte die Finanzmarktaufsichtsbehörde nur sieben solche Lizenzen an Krypto-Börsen und FinTechs. Die Commerzbank wird als achtes Mitglied dieses exklusiven Kreises die erste deutsche Universalbank mit einer Krypto-Verwahrlizenz, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Krypto-Pläne der Commerzbank bleiben vertraulich
Die Krypto-Verwahrlizenz erlaubt es der Commerzbank, Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ether (ETH), aber auch tokenisierte Wertpapiere wie über die Blockchain ausgegebene Anleihen zu verwahren sind. Mit Fokus auf Krypto-Assets könne die viertgrösste Bank Deutschlands nun ein breites Spektrum von Dienstleistungen aufbauen.
"Mit dem Erhalt der Lizenz haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Er unterstreicht unser bisheriges Engagement für den Einsatz neuester Technologien und Innovationen und ist Grundlage, um unsere Kunden im Bereich der digitalen Vermögenswerte begleiten zu können." - Dr. Jörg Oliveri del Castillo-Schulz, Chief Operating Officer der Commerzbank
Im ersten Schritt strebe es die Bank an, ihren institutionellen Kunden eine sichere, regulatorisch konforme und zuverlässige Plattform für die Verwahrung von Krypto-Assets auf Basis der Blockchain-Technologie zur Verfügung zu stellen. Privatkunden erwähnt die Pressemitteilung nicht. Auch weitere Details zum kommenden Angebot sind vergeblich zu suchen.
Deutsche Konkurrenten dicht auf den Fersen
Zwar ist die Commerzbank das erste schwerwiegende Finanzhaus Deutschlands mit der Krypto-Verwahrlizenz. Doch auch die grösseren Mitbewerber Deutsche Bank und DZ Bank haben bereits Anträge bei der BaFin eingereicht. Die DZ Bank verkündete zu Beginn des Jahres, sie strebe ein umfassendes Krypto-Angebot bis Ende 2023 an. Geplant sei eine Integration ins Onlinebanking und die App, wie das Handelsblatt mit Berufung auf Insider berichtete. Einen Antrag für die Krypto-Verwahrlizenz reichte die DZ Bank Ende Juli ein.
Die grösste Bank Deutschlands befindet sich auf ähnlichem Kurs. Mitte Juni beantragte die Deutsche Bank ebenfalls eine Krypto-Verwahrlizenz bei der BaFin. Allgemein möchte das Finanzinstitut mit 1.4 Billionen USD an verwaltetem Vermögen durch den Vorstoss in die Branche die Provisionserträge der Unternehmensbank steigern. Nur wenige Monate später unterzeichnete die Deutsche Bank eine Partnerschaftsvereinbarung mit dem Schweizer Krypto-Technologieanbieter Taurus. Der Startschuss für die Krypto-Dienstleistungen wird wie bei den zahlreichen Schweizer Bankenhäusern Anfang 2024 erwartet.







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